The Burnt Chef bricht das Schweigen über psychische Gesundheit

Im Gastgewerbe ist das Leiden im Stillen schon viel zu lange ein "Ehrenzeichen", sagt der Gründer des Projekts The Burnt Chef (Der verbrannte/ausgebrannte Koch), Kris Hall. Mit über 9 Jahren Erfahrung im Foodservice-Großhandel hat er die Probleme und psychischen Probleme gesehen, die dies mit sich bringen kann. Lange, unsoziale Arbeitszeiten, harte Bedingungen und ständiger Druck fordern einen enormen persönlichen Tribut, weshalb er glaubt, dass es an der Zeit ist, das Schweigen zu brechen.

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Kris Hall ist der Gründer des The Burnt Chef Project, das mit Tausenden von Menschen in Großbritannien zusammenarbeitet, um das Bewusstsein zu schärfen und ein Gespräch über psychische Gesundheit und mangelnde mentale Hygiene am Arbeitsplatz und den damit verbundenen Branchendruck zu beginnen.

Das Projekt „The Burnt Chef"

Die Plattform schärft das Bewusstsein und strebt danach, ein Katalysator für Veränderungen zu sein, erklärt Kris: „Ich habe Kollegen und Freunde gesehen, die diese Probleme erleben. Jahre dieser Zustände schaffen eine Brutstätte von psychologischen und psychosozialen Problemen, wie hohe Stressbelastung, Angst, Depressionen und Alkohol- und Drogenmissbrauch. Ganz zu schweigen von den Auswirkungen, die die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen auf die persönlichen Beziehungen zu Freunden und Familien haben.“

Selbstpflege sollte das neue "Abzeichen des Stolzes" sein, glaubt Kris: „Jede Person im Gastgewerbe sollte in der Lage sein, den Zustand ihrer psychischen Gesundheit zu besprechen und Unterstützung von ihren Kollegen und Arbeitgebern zu erhalten. Es ist wichtig, dass die mentale Gesundheit regelmäßig thematisiert wird und die Richtlinien überprüft werden, obwohl sie nicht auf den ersten Blick zu sehen ist."

Das größte, unsichtbare Problem in der Küche

Im Jahr 2017 berichtete der NHS, dass 1 von 4 Briten während ihres Lebens wahrscheinlich unter psychischen Problemen leiden wird. Es ist ein riesiges, unsichtbares Problem in Großbritannien, aber es ist noch größer in der Gastronomie, sagt Kris: „Wir haben eine Studie unter 1.300 Foodservice-Profis durchgeführt und eine Zahl gefunden, die näher bei 4 von 5 liegt. Unsoziale Arbeitszeiten von mehr als 60 Stunden pro Woche, wenig bis gar kein natürliches Licht, eine 'work hard, play hard'-Kultur und womöglich weniger starre oder sachkundige Richtlinien für Arbeitsplatzanpassungen, um das Risiko von hoher Stressbelastung zu mindern, führen dazu."

Personalmangel und Zukunft

Weniger Menschen betrachten die Gastronomie heute als eine zukünftige Karriere. Vor der Pandemie prognostizierte UK Hospitality jedoch ein Wachstum von 3,9% in der Gastronomiebranche. Kris ist nicht überrascht: „Könnten Sie sich vorstellen, dass ein Anwalt oder Telefonmarketing-Mitarbeiter nach 3 Stunden Schlaf um 6 Uhr morgens mit der Arbeit beginnt und dann eine 12- bis 16-stündige Schicht in einer heißen, dunklen Umgebung arbeitet, bevor er den Vorgang wiederholen? Nur 35 % unserer Befragten empfahlen, im Gastgewerbe zu arbeiten. Es ist kein Geheimnis, dass Personalmangel immer häufiger auftritt. Das erhöht natürlich den Druck und den Stress für diejenigen, die die Lücken füllen müssen...“

Was kann getan werden?

Die von The Burnt Chef durchgeführte Umfrage kratzt nur an der Oberfläche der Auswirkungen von psychischen Gesundheitsproblemen auf die Gastronomie. Veränderung ist notwendig, glaubt Kris, und möglich: „Ich glaube, dass sich die Rolle des Managements im Gastgewerbe verändert. Ihre Aufgabe ist es, qualifiziertes Personal zu unterstützen, damit sie lernen, ihre Zeit besser zu verwalten und zum Beispiel die Widerstandsfähigkeit in stressigen Zeiten zu erhöhen. Sie würden niemanden bitten, einen Marathon ohne Training zu laufen, warum sollten wir also erwarten, dass die Mitarbeiter ohne eine ähnliche langfristige Strategie direkt in lange Dienste gehen?"

„Personalmangel erhöht den Druck im Foodservice“

Bewältigung der psychischen Gesundheit in Ihrem Restaurant

3,2 Millionen Menschen arbeiten im Gastgewerbe im Vereinigten Königreich, wobei die Branche weltweit fast 72 Millionen Menschen beschäftigt. Das Burnt Chef Project hofft, ein Synonym für Veränderung zu werden. Aber diese Veränderung muss von Grund auf beginnen. Die Branche wird so besser und stärker werden.

Was können Sie tun?

Als Arbeitgeber können Sie:

  • eine Null-Toleranz-Politik gegenüber dem psychischen Gesundheitsstigma umzusetzen und sich aktiv als „Arbeitgeber der Wahl“ bewerben;
  • Schulungen wichtiger Managementteams zur Sensibilisierung für psychische Gesundheit oder Erste Hilfe für mentale Gesundheit anbieten, um ihr Vertrauen und Wissen und ihre Fähigkeit, ihren Teams zu helfen und sie zu unterstützen, zu verbessern;
  • anonyme Mitarbeiter-Wellness-Umfragen durchführen, um sich nach Ihren Mitarbeitern zu erkunden und die Antworten aktiv zu überwachen, sodass auffällige Änderungen identifiziert werden können.

 

Als Mitarbeiter können Sie:

  • die Verantwortung teilen, die Leitung zu übernehmen, wenn es um psychische Gesundheit geht. Senior Professionals sollten sich sicher fühlen, mit ihren Kollegen über das Thema zu sprechen, ohne Angst vor Stigmatisierung und Pushback zu haben. Dies wird andere inspirieren, die Schwierigkeiten haben, sich zu äußern;
  • mit Arbeitgebern zusammenarbeiten, da viele von ihnen nicht gut mit dem Thema vertraut sind. Der Austausch wertvoller Erkenntnisse auf der Grundlage persönlicher Erfahrungen kann Arbeitgebern helfen, das Arbeitsumfeld zu verbessern.

 

Am wichtigsten ist es, das Gespräch zu eröffnen, das Stigma zu beseitigen und Raum für Veränderung zu schaffen.

Praktische Tipps zu einem besseren Klima für die psychische Gesundheit

Die Verbesserung der Bedingungen und die Schaffung eines besseren Klimas für Fachleute in der Gastronomie ist wichtiger denn je. Vor allem jetzt, wo der Druck nach COVID-19 höher ist als je zuvor. Die Spannungen sind hoch und ein gutes Management kann für gesundes Personal und ein langfristig gesundes Unternehmen einen großen Unterschied machen.

„Führen Sie das Feld an, wenn es um die psychische Gesundheit geht!"

 

  • Stunden gleichmäßig über Teams verteilen
  • Einführung eines Null-Toleranz-Ansatzes gegenüber dem Stigma der psychischen Gesundheit
  • Stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter ihre Dienstpläne und freien Tage mindestens eine Woche im Voraus kennen
  • Weiterbildung der Mitarbeiter, um ihre Arbeitsbelastung gleichmäßig zu halten
  • Verbringen Sie Zeit damit, Mitarbeiter zu schulen, um ihre Fähigkeiten im Workload-Management zu verbessern
  • Reduzieren Sie die Anzahl der Arbeitstage, um längere Arbeitszeiten auszugleichen
  • Bieten Sie flexible Arbeitszeiten für Mitarbeitern mit Familien und Kleinkinder
  • Reduzieren Sie Ermüdung und Stress durch regelmäßige Pausen weg vom Arbeitsplatz
  • Aufgeteilte Schichten auf ein Minimum beschränken

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